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Dr. Markus Rösler

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun. Mit diesem Molière-Zitat aus Röslers Rede beim Neujahrsempfang der Grünen ist viel gesagt über das Credo des promovierten Landschaftsplaners.

Wer sich die Vita des 49-jährigen dreifachen Vaters anschaut, stellt fest: Getan hat Rösler auf jeden Fall eine Menge. Schon seine Kindheit in Gerlingen war geprägt von der Liebe zur Natur, mit seinen Brüdern hat er 1980 in seiner Heimatstadt eine Jugendgruppe der Naturschutzjugend gegründet. Seither war er immer vielfältig lokal und international ehrenamtlich engagiert, insbesondere im NABU. Seine Diplomarbeit hat er dem Streuobst gewidmet, seine Doktorarbeit dem Thema „Arbeitsplätze durch Naturschutz am Beispiel des Biosphärenreservats Schwäbische Alb“ – das heute existierende Biosphärenreservat war seine Idee. Er hat 3 Jahre lang am Lehrstuhl für Landschaftsökonomie der Universität Greifswald gearbeitet, war 6 Jahre lang Geschäftsführer des saarländischen NABU und arbeitet seit 2006 als Parlamentarischer Berater im Landtag von Baden-Württemberg.

Darüber hinaus hat er Dutzende Fachvorträge gehalten und, z. T. gemeinsam mit anderen, zahlreiche Bücher geschrieben. Nicht zuletzt war Rösler Mitbegründer der Rebmann-Stiftung und ist dort aktiv im Stiftungsrat. Schwarz-gelb muss endlich weg, fordert Rösler, der den Regierungsparteien vorwirft, einen Schuldenberg von 46 Milliarden Euro angehäuft und kein Verantwortungsgefühl für die Bewahrung der Schöpfung zu haben. Durch den GAU in Japan werde auf eine „dramatische und traurige Weise“ jetzt noch deutlicher, wofür Mappus stehe, hat der Grüne kürzlich in einem Zeitungs-Interview gesagt. „Die Grünen haben im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie einfach die besseren Ideen und Konzepte“, ist Rösler überzeugt und glaubt, dass viele spätestens jetzt umdenken. Dass der „brutalstmögliche Atom-Ideologe“ Mappus nach seiner plötzlichen Kursänderung vom NABU zum ‚Vogel des Jahres 2011‘, dem Wendehals, gekürt worden ist, nimmt er belustigt zur Kenntnis – zumal zu den Schutzmaßnahmen für den tierischen Wendehals auch der Erhalt von Streuobstwiesen gehört...

Rösler tritt ein für eine nachhaltige Finanzpolitik, die auch den späteren Generationen Handlungsspielraum gibt, für Naturschutz, der diesen Namen verdient, für mehr Entscheidungsfreiheit der Schulen in der Bildungspolitik, für mehr Bürgerbeteiligung und für eine an moderner Umwelttechnik orientierte Weiterentwicklung des Industrielandes Baden-Württemberg. Mit grünen Ideen gelte es schwarze Zahlen zu schreiben. Schließlich gebe es in den regenerativen Energien bundesweit schon jetzt rund 340.000 Arbeitsplätze, aber nur 30.000 in der Atomindustrie. Dies zeige, wie erfolgreich grüne Politik für Mittelstand und Wirtschaft wirkt. Von Mahatma Gandhi weiß er: Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

Bärbel Bross-Winkler

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