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Durchbruch beim Bohren dicker Bretter in Ditzingen - Ausbau Siemensstraße möglich - Autobahnanschluss hoffentlich vom Tisch

Rösler: Vier Minister haben nun zugesagt, Dank an Ministerin Sitzmann und Minister Strobl

Als "Durchbruch für Ditzingen" bezeichnet der grüne Landtagsabgeordnete Dr. Markus Rösler die Aussage des Innenministers Thomas Strobl in einem Antwortschreiben an ihn. Rösler hatte sich in einem Abgeordnetenbrief an den Innenminister gewendet und um Freigabe der Gebäude gebeten. Strobl antwortet Rösler nun: "Vermögen und Bau Baden-Württemberg geht nach den uns zuletzt zugehenden Informationen davon aus, dass die Verbreiterung der Siemens- und der Dornierstraße in Ditzingen durch einen Rückbau der bestehenden Lagerhallen und einen Hallenneubau am bisherigen Standort realisiert werden kann. Ein Umzug des Logistikzentrums wäre dann nicht erforderlich."

Rösler hatte bereits in der letzten Legislatur schriftliche Zusagen vom damaligen Innenminister Reinhold Gall sowie vom damaligen Finanzminister Nils Schmid (beide SPD) erhalten, dass weder Autobahnpolizei noch Innen- und Finanzministerium einer Verbreiterung der Siemensstraße Steine in den Weg legen würden. Der aus Gerlingen stammende grüne Landtagsabgeordnete hatte sich in der neuen Legislatur nun mit nagender Beharrlichkeit unter Bezug auf diese Aussagen der beiden SPD-Minister sowohl an die grüne Finanzministerin Edith Sitzmann als auch an den CDU-Innenminister Thomas Strobl gewendet und sich persönlich sowie in Abgeordnetenbriefen an beide Minister nachdrücklich für eine positive und rasche Entscheidung zu Gunsten des Ausbaus im Bereich von Siemens- und Dornierstraße eingesetzt. 

"Auch Finanzministerin Edith Sitzmann bestätigte mir schriftlich, dass sie und ihr Haus einem Ausbau der Siemensstraße nicht im Wege stehen werde. Das Land hat aber - sowohl zu Zeiten von Grün-Rot wie jetzt unter Grün-Schwarz - verständlicherweise damit Lösungen für das Logistikzentrum Baden-Württemberg verbunden. Das ist nun möglich durch die Teilumnutzung des Logistikzentrums durch eine Konzentration auf dem verbleibenden (Rest-)Grundstück unter Berücksichtigung des Ausbaus der Siemensstraße", so Rösler, der damit "beim Bohren dicker Bretter nun Zusagen von vier Ministern eingeholt hat".  Als Zeithorizont für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen gibt das Land laut Rösler das Jahr 2020 an. 

Rösler verbindet diese "außerordentlich erfreuliche Aussage" gleichzeitig mit einer deutlichen Bewertung zum in Ditzingen kontrovers diskutierten und von Gerlingen massiv abgelehnten zweiten Autobahnanschluss zwischen Ditzingen und Gerlingen: "Damit ist diese flächenfressende Variante eines sowieso regelwidrigen zweiten Autobahnanschlusses auf kürzester Distanz hoffentlich endgültig vom Tisch - auch in den Plänen des Regionalverbandes! Es sind die besten Böden ganz Deutschlands, die seit Jahrzehnten im Strohgäu baulichen Entwicklungen geopfert werden. Nicht ohne Grund gibt es hier "Korn"tal und "Korn"westheim. Während der Name Korntals erstmals 1297 erwähnt wurde, war dies bei Kornwestheim bereits im Jahr 780 der Fall. Seit weit über 1.200 Jahren ist damit die Bedeutung des Strohgäus für Landwirtschaft und Ernährung der Menschen sogar durch die Benennung der Gemeinden dokumentiert. Heute möchten die Menschen zunehmende regionale Lebensmittel, deren Herkunft nachvollzogen werden kann. Die in Gerlingen und Ditzingen wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe sollten daher nicht noch weiter eingeschränkt werden." Rösler bezieht dies ausdrücklich auf alle Strohgäugemeinden, nicht nur auf die im Fokus der Diskussion stehende Stadt Ditzingen. 

"Wenn wir in Ballungsräumen wie im Großraum Stuttgart und auch speziell in Gerlingen und Ditzingen schon soweit gekommen sind, dass sich Naherholungssuchende, Hundebesitzer, Naturschutz und Landwirte teils heftig um die knappen Flächen streiten, muss uns eines auch klar sein: Jede weitere Bebauung, so gute Gründe sie im Einzelfall als Wohngebiet, Gewerbegebiet oder Straße haben mag, verringert sowohl die Lebensqualität der hier wohnenden Menschen als auch das Angebot unserer regionalen Lebensmittelversorgung und verschärft damit die sowieso schon bestehenden Konflikte noch weiter. Der im Regionalverband diskutierte zweite Autobahnanschluss mit einer Anbindung des Gerlinger Knotenteils durch die Felder Gerlingens und damit einer erhöhten Verlärmung Gerlingens durch den zusätzlichen Verkehr ist daher nicht zukunftsfähig", kommentiert Rösler.

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