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Überprüfung der Zertifizierung des Gerlinger Waldes

Die grüne Fraktion im Gerlinger Gemeinderat hat beantragt, der Gemeinderat möge überprüfen, inwieweit eine Zertifizierung des Gerlinger Waldes nach den Richtlinien des FSC (Forest Stewardship Council) dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung mehr gerecht wird als mit der zur Zeit angewandten Zertifizierung nach   PEFC (Pan European Forest Certification).

Sie begründet den Antrag folgendermaßen:

Die Zertifizierung für nachhaltige Wald- und Holzwirtschaft ist nach Ansicht des WWF (World Wide Fund For Nature) ein sinnvolles Instrument, um die weitere Zerstörung von Wäldern zu verhindern. Doch viele Unternehmen versteckten sich hinter Pseudo-Labeln und ließen sich ausschließlich den Status Quo ihrer Firmenpolitik bescheinigen. Zu dieser Einschätzung kommt der WWF aufgrund der Studie 'Footprints in the forests' der Nichtregierungsorganisation FERN, in der die Standards und Verfahren von acht Zertifizierungssystemen unter die Lupe genommen worden sind. (http://www.fern.org/pubs/reports/footprints.pdf). FSC ist als einziges Zertifizierungssystem als glaubwürdig bezeichnet worden, während allen anderen Systemen gravierende Defizite bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in der Waldbewirtschaftung bescheinigt wurden.

Der WWF beklagt, dass Forstunternehmen, Waldbesitzer und Unternehmen mit der Wahl eines unglaubwürdigen Zertifikats das eigentlich effektive Instrument der Zertifizierung untergraben und  befürchtet, dass die VerbraucherInnen bei den meisten Wald- und Holzzertifikaten in die Irre geführt werden. Die Studie belegt außerdem, dass - wieder mit Ausnahme von FSC - alle untersuchten Zertifzierungssysteme keinerlei messbare Mindeststandards anlegen, die von Forstunternehmen und Waldbesitzern vor der Vergabe des Zertifikats erfüllt werden müssen. Bei sechs Systemen wurden zudem die angewandten Standards ausschließlich von Unternehmen der Forstwirtschaft erarbeitet; Umweltorganisationen beispielsweise sind nicht einbezogen worden. Bemängelt wird auch die fehlende Transparenz der Systeme.

 

Achim Breit, Fraktionsvorsitzender

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