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Wohnen in Gerlingen

„Noch teurer als Stuttgart?“ war am 29.11.22 in der Stuttgarter Zeitung in einem Artikel zum Wohnen zu lesen: „In Gerlingen sind die Durchschnittsmieten, verglichen mit anderen im ehemaligen Kreis Leonberg, am teuersten, ob bei kleinen oder großen Wohnungen.“

Die Stadt Gerlingen verfügt über 120 städtische Wohnungen und über Belegungsrechte für 43 Sozialwohnungen der FLÜWO Wohnbaugenossenschaft. Notwendig für einen Bezug einer geförderten Wohnung ist ein Wohnberechtigungsschein, der beim Amt für Gebäudemanagement im Rathaus beantragt werden kann. Das Amt führt auch eine Liste mit Wohnungssuchenden (momentan mit 100 Anfragen).

Informationen über geförderte Wohnungen können auch unter der Mailadressewww.wohnungsbaugenossenschaften.de abgerufen werden, unter der sich 15 Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften zusammengeschlossen haben.

Regelmäßige Sprechstunden zum Themenkreis Wohnungsprobleme bietet im Familienzentrum Gehenbühl die Fachstelle Wohnungssicherung der Wohnungslosenhilfe Ludwigsburg an.

Hilfsangebote zum Suchen einer Wohnung gibt es also einige, nur hat man deshalb noch lange keine Wohnung gefunden – es gibt einfach zu wenige. Bauen ist eine längerfristige Perspektive, die Besiedlung des Baugebietes Bruhweg wird noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, die Bebauung von Jahnstrasse 7 ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Außer dem potentiellen Baugebiet Leonberger Weg West gibt es keine weiteren Alternativen und mit der Neugestaltung des Flächennutzungsplanes wird sehr intensiv zu diskutieren sein, ob Gerlingen noch weitere Flächen seiner Gemarkung versiegeln will.

Wegweisend für weitere Diskussionen wird das im Dezember 2021 vom Gemeinderat beschlossene Eckpunktepapier zur zukünftigen Siedlungsentwicklung sein. Zwei Positionen des Eckpunktepapiers spielen eine große Rolle: aktive Innenentwicklung und die Aktivierung von Baulücken und Leerständen.

Das größte Ärgernis sind leerstehende Wohnungen und Häuser, und davon gibt es in Gerlingen nicht wenige, die in der Regel aus egozentrischen Gründen dem Wohnungsmarkt vorenthalten werden. Dieses Verhalten unterscheidet sich in keiner Weise von dem der Mietnomaden. Die Mehrheit der Bevölkerung wohnt in Miete und es ist unredlich das Fehlverhalten einiger zum Maßstab für die eigene Verhaltensweise zu machen.

Sich widersprechende Zielsetzungen sind Begleitungen jedweder Wohnungsproblematik, aber nichtsdestotrotz bleibt auch auf der kommunalen Ebene wohnen ein Menschenrecht.

 

Rolf Schneider

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