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Anthropozän – wie verändert der Mensch seine Umwelt?

Nur 0,6 % der Fläche Deutschlands besteht aus Wildnisgebieten. Diese und viele andere Schautafeln sind in der Sonderausstellung „Anthropozän – Zeitalter? Zeitenwende? Zukunft?“ zu sehen. Den Einfluss von Menschen auf ihre Umwelt interessiert uns Grüne auf besondere Weise und so besuchten wir die Ausstellung mit einer Führung im Stuttgarter Rosensteinmuseum. Das „Anthropozän“, also Menschen-Zeitalter, soll in die Erdgeschichte eingehen als das Zeitalter, in dem die Menschen die Erde maßgeblich geprägt und verändert haben. Noch ist der Begriff keine offizielle Epoche, aber die Ausstellung zeigt sehr anschaulich, wie die Menschen dabei sind, den Planeten zu verändern. Dabei ist der Klimawandel nur ein Thema von vielen. Wir Menschen verändern im großen Maßstab die natürlichen Kreisläufe von Kohlenstoff oder Stickstoff (Düngung), wir verbreiten (Mikro-)Plastik in die entlegensten Gebiete und hinterlassen Spuren, die nicht mehr umkehrbar sind, wie zum Beispiel radioaktiven Müll. Beeindruckend viele Fakten zu Pflanzen und Tieren, Wasser, Luft und Boden lassen keinen Bereich aus. Wir konnten den Rückgang der Artenvielfalt in Insekten-Schaukästen sehen und raten, wie viel Prozent der deutschen Gewässer noch im guten Zustand sind (8%). Wir haben uns überlegt, was übrig bleibt, wenn in vielen tausend Jahren Forschende unsere Knochen als Fossilien ausgraben? Sie finden 60 % Nutztierfossilien, 36 % Menschenfossilien und gerade einmal 4 % wilde Säugetiere. Welche Rückschlüsse werden die zukünftigen Generationen dann auf unsere heutige Lebensweise ziehen?

Am Ende der sehr informativen, aber auch bedrückenden Ausstellung konnten wir bei einem Quiz durch gemeinsames richtiges Handeln die Erde retten. Die Ausstellung ist kein Sonntagsspaziergang, aber ein interessanter, aktueller Ausflug in unser Zeitalter. Sie hat uns darin bestärkt, dass es keine eigenen grünen Themen gibt, sondern dass die Welt nur durch gemeinsames Handeln eine gute Zukunft hat.

Die Ausstellung ist noch bis zum 19.06.2022 im Rosensteinmuseum Stuttgart zu sehen.

Karin Hauff

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