video_label

Gerlingen wird Fair-Trade-Stadt

„Sollte man Menschen fair behandeln?“ Die Bejahung dieser Frage dürfte wohl niemandem schwerfallen. Zum Kauf fairer Produkte bekennen sich allerdings weitaus weniger Leute. Häufig verhindern Vorurteile eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Fairtrade. Kaffee und Tee? Von mir aus, dann reicht´s aber auch! Eben nicht: Die Frage nach Fairtrade bedeutet letztendlich eine Beschäftigung mit den eigenen Wertvorstellungen und dem Menschenbild.Allein schon beim eigenen Verständnis des Begriffs „fair“ scheiden sich die Geister, da sind gesellschaftliche Konflikte vorprogrammiert. Genau das macht eine vorurteilsfreie, faktenbasierte Diskussion umso notwendiger!

Genau deshalb haben wir im November des vergangenen Jahres einen Antrag zur Teilnahme an der Kampagne Fair-Trade-Town eingereicht, welcher in der letzten Sitzung zur Abstimmung gebracht und angenommen wurde.

Mit der Teilnahme wollen wir als Stadt unseren Willen bekunden, den fairen Handel zu stärken. Kurz gesagt sollen im Zuge der Kampagne die Möglichkeiten der Gerlinger*Innen gestärkt werden, faire Produkte zu kaufen und mehr Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Fairtrade betrieben werden.Außerdem soll die Stadt als Vorbild in Sachen fairer Beschaffung dienen. 

Die Teilnahme von Gastronomen und Einzelhandel an der Kampagne geschieht freiwillig und ist nur an eine geringe Mindestvorgabe geknüpft: Zwei fair gehandelte Produkte sollen sie mindestens in ihrem Sortiment führen.

Weiterhin gibt es viele Möglichkeiten, die faire Beschaffung im Rathaus auch um regionale, nachhaltige Produkte zu ergänzen. Das sei ausdrücklich erwähnt: Faire und regionale Produkte schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern können einander wunderbar ergänzen.

Mit dem Ratsbeschluss gehen wir den ersten Schritt auf dem Weg zur Fair-Trade-Stadt. Wir knüpfen damit an grandiose, ehrenamtliche Vorarbeit, namentlich durch den Weltladen an und wollen die Ehrenamtlichen weiter in ihrem Vorhaben unterstützen, den fairen Handel in Gerlingen stark zu machen.Weitere vier Kriterien sind bis zur Zertifizierung zu erfüllen. In diesem Prozess wird die Stadtverwaltung die Schulen, Vereine, Kirchengemeinden, den Einzelhandel und den Gemeinderat miteinbeziehen. 

Langfristig wollen wir mehr erreichen, als die bloße Erfüllung der Mindestanforderungen der Kampagne - die Reise soll auch darüber hinausgehen! Wir werden Sie weiterhin zum Thema Fairtrade informieren.

Für den OV: Lara Barnic

expand_less