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Vom Kirschlorbeer zur Naturhecke – eine persönliche Heckenbilanz

Noch sind es nur ein paar kleine nackte Sträucher, die seit letztem Herbst in unserem Garten wachsen, aber jede Naturhecke fängt klein an und unsere wird hoffentlich bald Heimat von Vögeln und Insekten sein. Wie viele andere Grundstücke in Gerlingen, ist auch unseres von einer Hecke umgeben - eine Kirschlorbeer-Hecke! Die immergrünen Pflanzen bieten Sicht-, Lärm-, und Windschutz, aber außer als Nistplatz für einige Amseln haben weder Insekten noch andere Vögel etwas von diesen Pflanzen. Die vielen nutzlos herabfallenden Beeren im Herbst sind ein weiteres Ärgernis.

Eine neue Hecke mit einheimischen Pflanzen soll dies ändern. Diese Sträucher sollen eine gute Nahrungsquelle für Vögel und Insekten bieten, die sich dann in unserem Garten ansiedeln und damit auch in der Stadt Nahrung finden. Ein Mehr an Artenvielfalt und Biodiversität lässt sich leicht fordern, Konsequenzen hat das auch für den eigenen Garten. Die Kirschlorbeerhecke, von der Schwiegeroma Hildegard zum Einzug geschenkt, wird nun also nach vielen Jahren ersetzt. Mit vereinten Kräften und der Hilfe eines Minibaggers wird Strauch um Strauch aus dem Boden gearbeitet und auf dem städtischen Bauhof entsorgt. Zum Glück sind die Wege kurz. Fast wären wir den Verlockungen bunter Werbeprospekte, die günstig vermeintlich bienenfreundliche Pflanzen wie die Forsythie anbieten, gefolgt. Aber nach ausführlicher fachlicher Beratung und Studium der NABU-Empfehlungen entscheiden wir uns für eine bunte Mischung aus verschiedenen einheimischen Arten, wie z.B. Kornelkirsche, Weißdorn, Schlehe und Apfelbeere.

Der Boden gelockert, alte Wurzeln entfernt, ein wenig Kompost aufgetragen, begann im November der schönste Teil der Gartenarbeit: sorgfältig wird jedes neue Pflänzchen eingepflanzt. Und jetzt heißt es warten - ein wenig Schnee, reichlich Sonne und Regen und im Frühjahr wird sich zeigen, wie unsere neue Hecke angewachsen ist. Im Idealfall summt und brummt es im Sommer reichlich, während im Herbst dann Vögel Beeren und Früchte finden. Und für die Amseln und unsere Uroma haben wir drei alte Kirschlorbeersträucher stehen lassen. So ist in unserem Garten an alle gedacht.

Karin Hauff

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