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Was tun? Unsere Umweltkolumne

Türen öffnen – Herzen öffnen

Einzelne Menschen können so viel bewegen! Und manche tun es! So wie Rachel Carson, die 1962 mit Der stumme Frühling (Silent Spring) eine Art Bibel der Naturschutzbewegung geschrieben hat. Das Buch ist im C.H.Beck-Verlag neu aufgelegt worden - eine absolut empfehlenswerte Lektüre! Vielleicht kann ich Ihnen bei Gelegenheit einmal Carson, ihr Leben und Werk, näher vorstellen. Mit Der stumme Frühling jedenfalls hat die Biologin eine Debatte angestoßen, die Jahre später zum Verbot von DDT und anderer Insektizide geführt hat.

Bemerkenswert finde ich auch eine ganz andere Aktion, von der ich vor einigen Jahren erfahren habe und die ich im weitesten Sinn unter „Naturschutz“ einordne – weil der Schutz von Menschen ja auch irgendwie Naturschutz ist. Weniger privilegierte Menschen sind viel stärker von Umweltverschmutzung betroffen als wohlhabende. Sie wohnen beengter, eher an stark befahrenen, lauten Straßen, können sich nicht die gesünderen Bio-Lebensmittel leisten etc.pp. Etwas mehr Gerechtigkeit würde auch da nicht schaden. Und so war ich zutiefst verzückt vom Geschenk, das eine wohlhabende alte Dame, die ich vor einigen Jahren kennengelernt habe, einem älteren Ehepaar gemacht hat: Die hatten 49 Jahre lang brav ihre (kaum je erhöhte) Miete für eine Dreieinhalbzimmerwohnung überwiesen. Im 50. Jahr schließlich hat die alte Dame ihnen die Wohnung geschenkt, was sie nur mir und ihren Kindern erzählt hat.

Weil diese Geschenkaktion mir so gut gefällt, habe ich sie vor Kurzem der Wochenzeitung Die Zeit erzählt. „75 Ideen für ein besseres Leben“ hieß dort ein Leseraufruf. Mal schauen, ob die Zeit-Redakteure daraus eine schöne Geschichte machen. Mir gefällt sie so gut, weil hier eine Frau, die viel Glück im Leben hatte, dafür gesorgt hat, dass ein altes Ehepaar auch nach ihrem Tod nicht aus seinem Heim vertrieben werden kann. Nun kann nicht jeder Wohnungen verschenken. Manch einer wäre froh, er dürfte eine mieten. Womöglich gehören Sie zu jenen, die eine haben und seit Jahren leer stehen lassen?! Das ist angesichts verzweifelt suchender Menschen nicht schön. Und lässt sich blitzschnell ändern. Ellen Eichhorn-Wenz von der Caritas-Aktion TürÖffner freut sich über Anrufe. Die Caritas fungiert dabei als Mieter und so muss niemand Angst haben, dass die Miete nicht überwiesen wird. (Tel. 07151/ 1724-19 oder 0171/ 7067078, E-Mail: eichhorn-wenz@caritas-ludwigsburg-waiblingen-enz.de) „Es gibt Millionen von gelungenen Mietverhältnissen“, sagt Ellen Eichhorn-Wenz. Also: Öffnen Sie Ihr Herz!

Barbara Bross-Winkler

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