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Fassadenbegrünung

Im beginnenden Frühling, bei angenehmen Temperaturen und frisch sprießendem Grün, vergisst man gerne die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre. Dennoch gilt es genau jetzt zu planen, wie unsere Innenstadt weiter begrünt werden kann, um die klimatischen Veränderungen im Sommer abzupuffern.

Während Bäume längere Zeit zum wachsen benötigen, sind rankende und kletternde Planzen (etwa an Fassaden, Laternen etc.) ein relativ schneller Weg zur Begrünung und damit zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität in Gebäuden und dem öffentlichen Raum.

Ich gebe es ehrlich zu: lange war ich skeptisch gegenüber der Fassadenbegrünung durch Pflanzen. Wir haben einmal in einem Haus gewohnt, das mit wildem Wein und Efeu bewachsen war. Mich hat tief beeindruckt, wie hartnäckig sich die Haftfüßchen des Weins am Putz festhalten und wie schnell Efeu in kleinste Spalten einwächst und diese aufweitet.

In der Zwischenzeit haben sich jedoch neue Methoden zur Fassadenbegrünung etabliert, wie die Mitglieder des Gemeinderats letztes Jahr bei der Informationsfahrt nach Freiburg sehen konnten. An Fassaden können Stahlseile oder Netze an Abstandshalter montiert werden, die den kletternden oder rankenden Planzen dort Halt geben. So entsteht eine Fassadenbegrünung mit all ihren positiven Effekten, zum Beispiel Temperaturregulierung und Frischluft, ohne dass die Fassade direkt bewachsen und damit vielleicht beschädigt wird.

Stellen Sie sich vor, was sich damit alles machen ließe! Die Endhaltestelle der U-Bahn könnte mit einem Netz überspannt und begrünt werden. Wieviel Staub und Lärm würde dieses grüne Dach filtern? Auf dem derzeit kahlen Maximilian-Kolbe-Platz ließe sich zwischen den Laternen eine Pergola anlegen, so dass die Sitzbänke sofort beschattet sind (und nicht erst, wenn die dort gepflanzten Bäume eine große Krone gebildet haben). Auch die neue, aber doch sehr graue Realschule könnte freundlicher gestalten werden, wenn zum Beispiel blühende Rankpflanzen die Fassade schmücken.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen durch Gerlingen und sehen nicht mehr Hitze abstrahlende, blendende Gebäude, sondern grüne, vielleicht sogar blühende Mauern. Wäre das nicht erstrebenswert?

Haben Sie Ideen für Stellen in Gerlingen, die begrünt werden können? Schreiben Sie uns!

Angela Neuburger-Schäfer

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