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Gefahr von Pestiziden

Eine neue Greenpeace-Studie zeigt: Der starke Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft schädigt unsere Gesundheit: Am stärksten betroffen sind Landwirte, deren Familien sowie BewohnerInnen ländlicher Räume. Gefährdet sind jedoch auch wir VerbraucheInnen und besonders Kleinkinder sowie Ungeborene. Der Bericht der unabhängigen Umweltschutzorganisation fasst Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zum Einsatz von Pestiziden zusammen. Er stellt die zunehmende Zahl von daraus folgenden gesundheitlichen Problemen für viele Bevölkerungsgruppen dar. Pestizide können Formen von Krebs und Krankheiten des Nervensystems auslösen – wie etwa Parkinson und Alzheimer. Immun- und Hormonsystem sind ebenso betroffen. Über Nahrung, Kleidung und die Umwelt nimmt der Mensch auf vielen Wegen Chemikalien auf, die im Körper gemeinsam wirken. Die Konzentration eines einzelnen Pestizids mag zwar unter gesetzlichen Grenzwerten liegen, im Pestizidmix können sich die Giftstoffe jedoch gegenseitig beeinflussen und krank machen. Die Gesundheit von Kleinkindern ist besonders gefährdet, da sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße mehr Gift ausgesetzt sind und ihr Stoffwechsel dieses langsamer abbaut.

Im Jahr 2013 setzte die Landwirtschaft in Deutschland 43.000 Tonnen Pestizide ein. Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) feste Zielsetzungen, um die Anwendung chemisch-synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft drastisch zu reduzieren. Die Neubewertung zum Krebsrisiko von Glyphosat zeigt, dass bisherige Zulassungskriterien nicht ausreichen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte im März 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. “Vorrangig geht es um ein Verbot besonders gefährlicher Wirkstoffe. Dies sind krebserregende, das Hormonsystem beeinflussende, neurotoxische und Erbgut verändernde oder fortpflanzungsgefährdende Chemikalien. “, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Echte Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft beruhen auf einem Ackerbau mit statt gegen die Natur. Vielfalt auf allen Ebenen ist der Schlüssel – Chemie ist es nicht.“

Wir Grünen fordern dies schon seit Jahren. Auch setzen wir uns dafür ein, dass die Forschung Alternativen zum Pestizideinsatz und damit die ökologische Landwirtschaft förder
t.

Mehr:

www.greenpeace.de/files/publications/pestizide-gesundheit-greenpeace-20150502.pdf

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