Die Ereignisse der letzten Tage sind erschreckend und besorgniserregend. Wir sind in einer weiteren bedrohlichen und existenziellen Krise.

In den 80er Jahren herrschte die gleiche Atmosphäre der Bedrohung: Kalter Krieg und Angst vor Atomwaffen. Was für eine Erleichterung war der Mauerfall, was für eine Energie spürbar - Handel und Wirtschaft als Instrument für Wohlstand und Frieden. Demokratie als Basis für Teilhabe und Mitbestimmung. Leider wurde die Welt in Arm und Reich weiter gespalten, der Krieg gegen den Terror nach dem 11. September 2001 hat die Welt in neue Glaubenskriege verwickelt, Fukushima hat uns die Gefahr der Atomkraft überdeutlich vor Augen geführt und die Ursachen der Klimaveränderung macht weite Teile der Natur unbewohnbar. Unsere Lebensart und Wirtschaftsweise, die auf Ausbeutung der Natur basiert, zerstört unsere Lebensgrundlagen.

Jeder von uns kann irgendetwas tun: Weniger von Vielem kann ein Motto sein. Energie und Ressourcen sparen wo immer möglich, denn durch den Krieg werden fossile Energien noch knapper.

Keine Demokratie ohne Demokraten: Gemeinsam mit Vielen für Demokratie und Freiheit auf die Strasse gehen und dabei friedlich in Gedanken und Worten sein.

Jeder kann sich in Solidarität und Toleranz üben: Ein offenes Haus sein für Geflüchtete aus der Ukraine und auch aus allen anderen Kriegsgebieten. In vielen Kommunen* gibt es Initiativen, dort kann sich jede:r ehrenamtlich engagieren. Auch Gerlingen ist dem Bündnis Sichere Häfen letztes Jahr beigetreten.

Und was können Unternehmen tun? „Die Wirtschaft dient dem Gemeinwohl“ so oder ähnlich steht es in vielen Verfassungen. Die Wirtschaft ist eng verflochten mit der Gesellschaft, neue Narrative sind jetzt denkbar!

Unternehmen können spenden, sie können betroffene Mitarbeitende in den Kriegsgebieten und auch Menschen, die sich hier ehrenamtlich in der Geflüchtetenbetreuung engagieren, freistellen. Unternehmen können diese Krise nutzen, sich der Intoleranz, dem Rassismus und Imperialismus aktiv entgegenzustellen. Eine echte Verbindung eingehen mit der Bürgerschaft durch gemeinsame Aktivitäten und dadurch wirksam werden. Eine Idee, vielleicht findet Sie Unterstützer.

Ulrike Stegmaier

Organisationen und Initiative:

*) Bündnis Sichere Häfen https://staedte-sicherer-haefen.de/

• Unterkunft für Menschen aus der Ukraine https://elinor.network/gastfreundschaft-ukraine/